Dokuthek, Donaukiez

Barrieren im Kiez – und wie wir sie abschaffen können

Wo im Donaukiez treffen wir auf Barrieren: Workshop-Treffpunkt am Donaueck

Was genau sind Barrieren und wer ist von ihnen betroffen? Welche gibt es im Donaukiez? Und was können wir tun, um sie abzubauen?

Text von: Alena Kühn

Bei Barrieren handelt es sich um Hindernisse, die einen Menschen daran hindern, an etwas heran zu kommen oder an etwas teilzuhaben. Schranken zum Beispiel sind solche Barrieren und für viele eindeutig als solche wahrnehmbar. Es gibt allerdings Barrieren, die für viele Menschen nicht erkennbar sind, weil sie selbst von ihnen nicht direkt behindert werden. Türschwellen, hohe Bordsteinkanten, Treppen, Ampeln ohne akustische Signale, aber auch Beschriftungen und Farben können Barrieren darstellen.

Rampen vs. Stufen: Rampen erleichtern Menschen mit Gehbehinderung oder Kinderwagen den Zugang zu Geschäften und Restaurants.

Es passiert schnell, dass Menschen von Angeboten oder Zugängen zu etwas ausgeschlossen werden und nicht ohne Hilfe an etwas selbstverständlich teilhaben können. Deswegen ist es wichtig, Barrieren abzubauen, Inklusion* zu fördern und allen Menschen gleichberechtigt und selbstbestimmt zu ermöglichen, aktiv am Kiezleben teilzuhaben. Wir haben im Oktober einen Rundgang im Donaukiez gemacht und untersucht, wo sich überall Barrieren befinden. Diese haben wir für euch mit der Kamera festgehalten.
Fazit: Es geht im ersten Schritt darum, dass wir Barrieren im Kopf abbauen – Wenn wir uns offen, aufmerksam, rücksichtsvoll und hilfsbereit durch den Kiez bewegen und Menschen freundlich Unterstützung anbieten, fördern wir auch barrierefreies Denken.

*Inklusion kommt vom lateinischen Wort includere und bedeutet beinhalten oder etwas einschließen. Bezogen auf unsere Gesellschaft meint es konkret, dass alle Menschen ganz selbstverständlich dazugehören und gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilhaben können, egal, wie sie aussehen, wie alt sie sind, ob sie eine andere Sprache sprechen, einen anderen Glauben, eine andere sexuelle Orientierung oder eine Beeinträchtigung haben.

Mehrsprachige Schilder und Bilder erleichtern das Verständnis: Piktogramme und Symbole helfen beim Verstehen, besonders Menschen, die Lernschwierigkeiten haben oder Deutsch neu erlernen. Farben und Bilder helfen bei der Orientierung.

Autos parken Fußgängerüberwege zu: Der ausgeschilderte Überweg ist nicht mehr erkennbar. Dies ist besonders für Kinder und kleine Menschen sehr gefährlich, die hier die Straße
überqueren möchten.

Auch achtlos abgestellten Roller, Fahrräder oder Sperrmüll sind Hindernisse – und natürlich unebene Wege.

 

Dieser Beitrag ist am 13. Dezember 2020 in der Kiezzeitschrift Donauwelle 02/2020 erschienen, die im Rahmen des Projektes „Medienpädagogik im Donaukiez“ entstanden ist.