Consuelo, Rufname Conni. Die possierliche Mops-Dame lebt zusammen mit ihrer Besitzerin Vanessa im Donaukiez.
Berlin ist die Hauptstadt der Hunde. Im Mai 2022 waren hier insgesamt 126.300 Vierbeiner registriert – Tendenz stetig steigend! Einer von ihnen ist Consuelo, Rufname Conni. Die possierliche Mops-Dame lebt zusammen mit ihrer Besitzerin Vanessa im Donaukiez. Wir haben die beiden getroffen.
— von Birgit Leiß
Vanessa erlebt das immer wieder: „Zuerst gucken die Leute ganz ernst und wenn sie dann Conni sehen, müssen sie schmunzeln“, erzählt die 28-Jährige. Conni ist einer jener zahlreichen Hunde, die während der Pandemie angeschafft wurden – in diesem Fall allerdings nicht aus einer Laune heraus. „Ich liebe Hunde über alles, ich bin schon mit Hunden aufgewachsen“, erklärt die US-Amerikanerin mit mexikanischen Wurzeln. Als eine Familie aus Magdeburg sie fragte, ob sie einen Welpen aufnehmen möchte, musste sie nicht lange überlegen. Vanessa hatte damals, im Oktober 2020, aeine Scheidung zu verkraften. „Ich war traurig und habe mich einsam gefühlt. Während des Lockdowns bin ich oft tagelang nicht aus dem Haus gegangen.“ „Consuelo“, das heißt auf spanisch Trost, hat sie den Welpen genannt. Die Kurzform davon, die sich leichter rufen lässt, ist Conni.
Pfötchenhalten bei Gruselfilmen
Am Anfang musste Vanessa alle zwei Stunden mit dem Welpen rausgehen, um ihn zur Sauberkeit zu erziehen. Drei Wochen lang habe sie kaum geschlafen. Jetzt ist Conni eineinhalb und ein lebhafter, unkomplizierter Hund, der für sein Leben gern über die Wiese tollt und mit anderen Hunden spielt. Am liebsten gehen die beiden auf Wildenbruch- und den Weichselplatz. Die Programmiererin arbeitet viel im Home Office, hat aber das Glück, den Hund auch mit ins Büro nehmen zu dürfen. Conni sitzt neben Frauchen auf der Couch, wenn sie Horrorfilme guckt und demnächst wird sie zum ersten Mal mit ihr eine lange Reise nach Kalifornien und Mexiko machen. Da der Mops nur 7 Kilo wiegt, darf er im Flugzeug unter den Sitz. „Conni hat mir geholfen, wieder positiv zu denken“, sagt Vanessa. Er sei ihr „best friend“, auch wenn sie natürlich auch viele gute „menschliche“ Freunde hat.
Im Donaukiez stimmt die Mischung
In der Donaustraße, wo sie erst seit Ende 2021 wohnt, fühlt sie sich sehr wohl. Sie mag den Kiez lieber als Friedrichshain, wo sie früher gelebt hat. Hier gebe es mehr Parks und Grünflächen. „Außerdem sind die Leute nicht alle jung und hip, hier ist es viel gemischter.“ Sie mag die türkische Community und schwärmt vom türkischen Essen. Die Bäckereien, aber auch die Gesprächskultur erinnern sie an die mexikanische Heimat ihrer Familie. Über den Hund lernt man sowieso schnell Leute kennen, auch über Alters- und Milieugrenzen hinweg erzählt sie. Meist trifft man sich fast jeden Tag im Park. Selbstverständlich mache sie die Häufchen weg, sagt sie fast entrüstet: „Ich will einen sauberen Kiez, außerdem holen sich die Hunde Krankheiten, wenn sie am Kot schnüffeln.“
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Dieser Beitrag erschien verkürzt in der 5. Ausgabe der Donauwelle im Juni 2022. Die Donauwelle wurde im Rahmen des Projektes „Donaukiez macht Medien“ erstellt. Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmen der Zukunftsinitiative Stadtteil, Teilprogramm Sozialer Zusammenhalt.