Demokratieprojekt, z_Allgemein
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Masken – um zu demaskieren…

Unsere Maskenworkshops haben in der Kiez-Etage Karlsgarten 6 mittlerweile eine langjährige Tradition. Sie laden dazu ein, sich kreativ mit Identität und Transformation auseinanderzusetzen – spielerisch, politisch und gemeinschaftlich.

Foto: Isaumir Nascimento

Masken als Protestform

Der erste Maskenworkshop in der Karlsgartenstraße 6 fand 2023 im Rahmen des Projekts Netzwerk der Wärme statt – eine kreative Werkstatt, geleitet von der Künstlerin und Hausnutzerin Trinidad Silva. Sie brachte die Technik der cartapesta-Masken mit, die sie in der Karnevalsschule in Chile gelernt hatte. Dort werden Masken nicht nur als künstlerischer Ausdruck, sondern auch als Form des Widerstands in Protestbewegungen genutzt. Trinis Vision des Maskenworkshops: „Es ist ein unglaublich vollständiger kreativer Prozess, weil wir mit der Zeichnung beginnen, dann modellieren, skulpturieren und schließlich bemalen. Ich liebe es, weil es für künstlerische Aktionen mit Musik, Theater und Tanz genutzt werden kann – und weil wir mit Müll und recyceltem Material arbeiten.“ (Vollständiges Interview hier in einem Insta-Beitrag). Mit diesem Workshop begann unser Maskenfieber, das bis heute anhält…

Resultate des ersten Masken-Workshops 2023. Foto: Isaumir Nascimento

Der Aufstand der Maskierten

Und tatsächlich kamen die Masken mehrmals bei Protestaktionen zum Einsatz. Als 2022 die Schließung des Nachbarschaftshauses drohte, reagierte die Hausgemeinschaft mit kreativem Protest: Eine Demonstration zum Rathaus Neukölln, auf der die Maskierten der Forderung nach dem Erhalt des Hauses eine visuelle und performative Dimension verliehen.

Dieser Aufstand der Maskierten fand 2024 eine neue Bühne im Savvy Contemporary. Dort machte eine Installation und Performance auf die bevorstehende Schließung aufmerksam und zeigte die Masken als Ergebnis der Workshops – und als Akt kollektiven Widerstands!

Masken-Ausstellung in Savvy Contemporary (Februar 2024). Foto: Aline Bonvin Film&Video

Wer zum Teufel…?

Seit 2024 widmen wir uns in einer neuen Masken-Workshop-Reihe im Rahmen des Demokratieprojekts dem Symbol des Teufels und den dahinterliegenden Narrativen von Ausgrenzung. Gemeinsam hinterfragen wir, warum und wie bestimmte mystische Figuren historisch genutzt wurden, um Menschengruppen zu stigmatisieren – und was das für uns persönlich und die Gegenwart bedeutet. Doch anstatt diese Bilder zu reproduzieren, erschaffen wir mit unseren Maskenkreationen neue Repräsentationen, die die Figuren in einem anderen Licht zeigen. In gemeinsamen Fotosessions und Performances setzen wir sie in Szene und enthüllen ihr befreiendes Potenzial – zwischen Provokation, Identität und künstlerischem Widerstand!


Das Demokratieprojekt wird gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung. Alle Workshops waren kostenlos.

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