Alle Artikel in: Donauwelle 8

Engagement im Kiez

Spielstraße, Verkehrsberuhigung oder Aktionsfonds: es gibt viele Wege, aktiv zu werden und um sich im Kiez zu engagieren. Mach mit! Lasst uns die Donaustraße bespielen! Wusstest du, dass Nachbar*innen eigenständig Spielstraßen organisieren können?  Was ihr dazu braucht: Für die Spielstraße braucht es während der gesamten Dauer mindestens vier Kiezlots*innen zur Betreuung. Gerade wenn eine Spielstraße wöchentlich stattfinden soll, ist natürlich eine größere Gruppe an Engagierten erforderlich. Weitere Informationen gibt es auf dieser nützlichen Webseite. Noch Fragen? Kein Problem! Das Quartiersmanagement hat Erfahrung mit dem Prozess und kann helfen. Du bist dabei? Wir sind uns sicher, dass sich eine solche Gruppe im Kiez finden lässt. Kommt zu unserem ersten Vernetzungstreffen am Freitag, 15. Dezember, um 17 Uhr im Kiez-Backshop, Donaustr. 118. Deine Idee für den Aktionsfonds! Du hast eine kreative Idee für den Donaukiez, aber dir fehlen Materialien oder Werkzeuge? Dann kannst du deinen Aktionsfonds-Antrag im QM-Büro einreichen. Je Vorhaben können max. 1.500 € beantragt werden. Werde Mitglied in der Aktionsfonds-Jury! Die Aktionsfondsjury ist ein Gremium aus Anwohnenden, die darüber entscheidet, wofür die Gelder aus dem …

Die Donaustraße in Kinderhand

Auf der Spielstraße am 20. September konnten die Kinder die Donaustraße mit Lego und Knete umgestalten: Wie sieht ein altersgerechter Kiez aus? Die Donauwelle hat zwei Rixdorfer Grundschüler*innen zu ihren stadtplanerischen Ideen interviewt. Interview von Yael Parish und Fotos von Lena Elbert Donauwelle: Was habt ihr für schöne Ideen für unsere Donaustraße? Was würdet ihr hier anders machen? Bertal (7 Jahre): Wir könnten einen Pool und einen Kräutergarten machen, eine Hüpfburg bauen, eine Burg aus Lego und so eine ganz große Rutsche! Donauwelle: Was würdet ihr für alte Leute machen? Eleni (7,5 Jahre): Hier [auf der Spielstraße] sollten öfter alte Leute sein. Meine Nachbarin Frau Vetter – die heißt so, ich darf sie aber Monika nennen – ist schon richtig alt und sie braucht dringend jemanden, mit dem sie die ganze Zeit reden kann und deshalb fände ich es besser, wenn hier öfter Straßenfest wäre UND ein riesiges Klettergerüst und neue Spielzeuge. Bertal: Ich fänd’ es gut, wenn jeder einen Roboter hätte, der der Frau Vetter und den alten Leuten auf der Donaustraße hilft. Weil …

Mit der Straßenbahn zum Strandbad

Unser Kiezgedächtnis Hans Babkuhl erinnert sich an Straßenbahnlinien und Tiere auf der Sonnenallee und erzählt, wie es früher war, als Busfahrer zu arbeiten.  Ich werde ja das Kiezgedächtnis genannt, weil ich in meinen 87 Lebensjahren doch so einiges erlebt habe. Die Sonnenallee hieß während der Nazizeit Braunauer Straße nach dem Geburtsort von Adolf Hitler. Ich kann mich noch schwach daran erinnern, dass im Frühling die ganze Straße mit Fahnen geschmückt war, wenn Hitler Geburtstag hatte. Manchmal war auch eine Militärparade dort, oder die Hitlerjugend musste aufmarschieren. In der Braunauer Straße fuhren die Straßenbahnlinien 95 und 41. Autos waren ja damals nicht so viele unterwegs. Es waren mehr Pferdewagen auf der Straße. In der Mitte war eine Promenade, auf der wir oft gelaufen sind, da meine Großeltern hinter dem S-Bahnhof einen Kleingarten hatten. Wenn man sich das vorstellt, dass hinter dem S-Bahnhof bis nach Baumschulenweg alles Kleingärten waren… Im Mai begann dann jedes Jahr der große Umzug, die Kleingärtner zogen auf die Laube. Da waren viele Handwagen mit Klamotten und was sonst gebraucht wurde, unterwegs. Nach …

Kiez-Projekte sind Kiez-Sache!

Wie kann man die Lebensqualität im Donaukiez steigern? Wir haben mit Greta Pallaver und Matteo Ciprandi von der Umwelt- und Bildungsorganisation “LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V.”  gesprochen. Matteo betreut im Rahmen des QM-geförderten Projektes “Grüner Donaukiez” den Kiezgarten. Ursprünglich ging es dabei um mehr Grün im Kiez. Seine heutige Gestalt als Aufenthaltsort und Treffpunkt ist eher zufällig entstanden: “Wir haben bei einem Kiezfest die Pflanzkisten zusammengestellt, und da haben sich viele Leute einfach hingesetzt und mit uns geschnackt”, erinnert er sich. Die Idee des Kiezgartens war geboren. Denn neben der Begrünung fehlte dem Kiez vor allem ein Ort, “wo man sein kann, ohne kommerziellen Druck”. Ohne kommerziellen Druck funktioniert auch das Donaueck, ein weiterer Teil des Projektes. Matteo und seine Kolleg*innen haben es während der Pandemie als Tauschecke und Treffpunkt für die Nachbarschaft gebaut. Im Oktober ist das Donaueck leider Opfer von Vandalismus geworden und abgebrannt. Die gute Nachricht: Anfang 2024 wird es neu aufgestellt. Die Zukunft  ist jedoch ungewiss: Das Projekt “Grüner Donaukiez” läuft aus, und es fehlt eine feste Gruppe, die sich regelmäßig …

Die Donaustraße in Therapie

Die Klientin Donaustraße leidet unter starkem Stress, möchte allen gerecht werden. Als Behandlungsmethode werden ihre Konflikte im Raum nachgestellt (sog. “Familienaufstellung”): Mit den gewonnenen Erkenntnissen soll bei der Patientin eine konstruktive Transformation erreicht werden. Gute Besserung, Donaustraße! Den Brandbrief der berlinernden Donaustraße an Martin Hikel könnt ihr hier lesen. Dieser Beitrag ist in der 8. Ausgabe der Donauwelle am 14. Dezember 2023 erschienen. Die Donauwelle wurde im Rahmen des Projektes „Donaukiez macht Medien“ erstellt. Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmen der Zukunftsinitiative Stadtteil, Teilprogramm Sozialer Zusammenhalt. 

Wie gelingt die Verkehrswende, Jochen Biedermann?

Die Kiezredaktion spricht mit dem Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr über seine Vision für unseren Kiez und wie sich Anwohner*innen engagieren können. ein Interview von Nele Belau und Simon Walker Jochen Biedermann ist Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr in Neukölln und ist somit zuständig für viele drängenden Fragen, die Neuköllner*innen umtreiben. Er beschäftigt sich unter anderem mit Mobilität, der Mobilitätswende und sichere Wegen, Grünflächen und dem Klimawandel. Sein Ziel ist, die Stadt so umzubauen, dass wir hier auch in 20 oder 30 Jahren noch (gut) Leben können.  Warum wird auf der Donaustraße aktuell der motorisierte Durchgangsverkehr bevorzugt, obwohl es eine Wohnstraße ist und sogar Teil des Radvorrangnetzes? Momentan wird der Autoverkehr bevorzugt, weil es eben immer so gewesen ist. Wir arbeiten daran, das zu ändern. Nicht nur in der Donaustraße, sondern im gesamten Bezirk. Aber Neukölln besitzt 320 km Straße, das ist einmal von hier bis zur Ostsee. Es dauert ein bisschen, das umzubauen. Es gibt konkrete Pläne, die Donaustraße zu einer Fahrradstraße zu machen und in Rixdorf eine Quersperre einzurichten. Das soll …

Ein Kiez für alle – nicht nur für Autos

Im benachbarten Reuterkiez setzt der Bezirk den Kiezblock um. Sollte auch die Donaustraße verkehrsberuhigt oder sogar autofrei werden? Unser Nachbar Simon sagt: ja. von Simon Walker Unser Zuhause, die Donaustraße, wird von Autos überrollt. Weniger als 15 % der Menschen hier haben ein Auto, aber über 65 % der Straße werden von Autos eingenommen. Sie fahren mit gefährlicher Geschwindigkeit, und wenn ihnen der Platz auf der Straße nicht ausreicht, parken sie auf dem Bürgersteig. Das hat Folgen: Es nimmt Anwohner*innen den Raum und behindert  Eltern mit Kinderwagen und Menschen, die Gehhilfen nutzen.Die Luftverschmutzung übersteigt regelmäßig die Grenzwerte. Die Schuld liegt aber nicht bei den einzelnen Autofahrer*innen. Das  eigentliche Problem liegt bei der Politik und der Stadtplanung. Wenn der öffentliche Raum weniger als 15 % der Menschen nützt, während 85 % leiden, ist das eine Krise der Demokratie und der Gesundheit.  Die Donaustraße ist eine Wohn- und keine Hauptstraße. So sollte auch ihre Infrastruktur aussehen. Und wir sollten die Bezirkspolitiker*innen aufrufen, zu handeln. Der Donaukiez sollte ein Kiezblock sein! Eine Möglichkeit wäre, die Donaustraße zu einer …

Mobilität im Kiez – und ihre Folgen

Wie sind Menschen auf der Donaustraße unterwegs? Wie viel Raum nehmen Autos und Fahrräder hier ein? Und was bedeutet das für alle anderen? Die Kiezredaktion hat Daten gesammelt. Recherchiert und zusammengefasst von Eric Friedewald, Benedikt Stipp, Nele Belau, Simon Walker Zur arabischsprachigen Version. Zur türkischsprachigen Version. Um diese Fragen zu beantworten, haben wir uns ein Verkehrsmessgerät des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ausgeliehen. Damit haben wir zwei Monate lang den Verkehr auf dem verkehrsberuhigten Abschnitt vor der Rixdorfer Grundschule gemessen. Es stellt sich heraus:Das Fahrrad ist das am häufigsten genutzte Fortbewegungsmittel auf der Donaustraße. Es sind 1,5 Mal so viele Fahrräder wie Autos unterwegs. Und das, obwohl es keinen Fahrradweg gibt! Erleichtert wird das Fahrradfahren durch die Asphaltierung vor wenigen Jahren – bis dahin lag hier Kopfsteinpflaster. Ein Haken an der Messung: Das Gerät misst nur bei Tageslicht. Beim Verkehr im Dunkeln tappen auch wir im Dunkeln. Außerdem erfasst es nur eine Straßenhälfte und somit nur die Hälfte der Fußgänger*innen. Was sonst noch gemessen wurde und wie die Daten aufbereitet aussehen, könnt ihr euch hier anschauen: …

Kommentar von Irit Mogilevsky

Life is not a football match. not a war between the light and the darkness, the right and the wrong. Life is vague, elusive, ambiguous.  Taking one side, looking at the world through an individualistic perspective, closing oneself off to the experiences of other living beings, is not just sad, it’s also a recipe for disaster. When we can’t relate to others, we feel completely alone, alienated and miserable. We become self-centered, carrying our selfishness as a badge of honor.  We hurt others, because their hurt means nothing to us. Their hurt can’t touch us. And so others around us adapt, grow a thicker skin, reclude their attention, put up walls and other defense mechanisms. Some act out, hurt back. Here starts a cycle of revenge – hurt, revenge, hurt, revenge… eye for an eye and the whole world is blind. Now let’s roll the tape back. Let’s remember all we think we know. forget everything we were taught. Forget that we thought once white is the opposite of black, light is the opposite of …

Stimmen aus dem Donaukiez

Wir haben Menschen auf der Donaustraße gefragt, wie sie sich den öffentlichen Raum wünschen und was sie an der Straße ändern würden. „Mehr Grünfläche wäre schöner, das gibt es hier zu wenig. Mit einem Gehwagen muss man schon schauen, wie man auf dem Gehweg durchkommt. Weniger Autos wären besser für mich.” Claudio “I haven’t driven for many years because it’s a nightmare.” “I think there is a big problem with the noise from the horns. Especially the police sirens! A Fahrradstraße also would make it quieter, more peaceful. You don’t need a car here!” Silvia und Guillermo “We need to get rid of the damn cars! There are two other massive streets! In summer, I usually cycle but in winter, I mostly take the U-Bahn as I always buy winter cycling gloves but somehow lose them every year.” Felix „Die Straße soll schon so bleiben, wie sie ist. Jeder hat sein Recht: Die Fahrradfahrer, die Autofahrer, die Fußgänger. Das funktioniert schon seit mehreren hundert Jahren so. Warum soll sich das ändern?” Elias Die Donaustraße sollte …

Wie geht’s dir, Donaustraße?

Am 14. Dezember erscheint die neue Winter-Ausgabe der Kiezzeitung Donauwelle, in der wir uns dem Thema Mobilität im Kiez und der Gesundheit unserer Donaustraße angenommen haben. Kommt zu unserem Launch am 15. Dezember, und holt Euch Euer kostenloses Exemplar! Das Editorial zur neuen Ausgabe Du siehst ziemlich fertig aus, Donaustraße! So viel los hier, und in den letzten Wochen warst du ständig in den Nachrichten. In dieser Ausgabe geht es nicht um den Nahostkonflikt, auch wenn er in der Donaustraße seine Spuren hinterlassen hat. Stattdessen schreiben wir über Ideen, wie wir trotz all dem besser miteinander leben können. Was können wir tun, damit es dem Kiez – und uns allen im Kiez – besser geht? Dazu haben wir untersucht: Wer nutzt die Straße überhaupt? Wir haben Kinder und Erwachsene gefragt, was sie hier gern ändern würden. Bezirksstadtrat Jochen Biedermann hat uns von seinen Ideen für den Kiez berichtet. Und unser Kiezgedächtnis erinnert sich, wie es der Straße früher ging. Viel Spaß beim Lesen! Ein Kommentar zum Nahost-Konflikt gibt es von unserem Redaktionsmitglied Irit noch hier …